Letzten Monat besuchte ich überraschend meinen Bruder in Böblingen, der leider nicht viel Zeit hatte, da er an seiner Diplomarbeit arbeiten musste. Dies war zwar schade, jedoch kein allzu großes Problem, denn vor kurzem war eine Freundin von mir nach Stuttgart gezogen, die ich deshalb ganz spontan besuchte. Da ich noch nie zuvor die Landeshauptstadt von Baden-Württemberg gesehen hatte, zeigte sie sie mir.
Vom Hauptbahnhof aus fuhren wir zum Stuttgarter Fernsehturm auf den Killesberg. Er wurde 1956 vom Brückenbauer Prof. Fritz Leonhardt erbaut und war bereits zur damaligen Zeit ein besonderes Bauwerk. Aufgrund seiner touristischen Nutzbarkeit stellte dieser Fernsehturm das Ur-Modell aller späteren Fernsehtürme weltweit dar. Lediglich 3€/Person kostet die Aufzugsfahrt, um auf die Aussichtsplattform des 217m hohen Turmes zu gelangen.
Nachdem wir den Fernsehturm besichtigt hatten schlenderten wir noch eine Weile im Höhenpark Killesberg umher, der mit seinen Seeterrassen zu einer der abwechslungsreichen Grünanlagen Stuttgarts zählt. Angeblich soll im angrenzenden Bopserwald Friedrich Schiller 1778 seinen Mitschülern aus seinem ersten großen Werk “Die Räuber” vorgelesen haben. Aus diesem Anlass pflanzte man 1865 die Schillereiche, die wir uns ebenfalls anschauten.
Dann fuhren wir über die weltbekannte Weinsteige wieder ins Tal hinab um in der Königstraße ein bisschen zu Bummeln. Als einer der längsten Einkaufsstraßen Europas wird die vom Hauptbahnhof beginnende 1,2 km lange Flaniermeile auch bezeichnet.
Wir machten einen kurzen Abstecher in den Schlossgarten und hinüber zum alten Schloss. Dieses entstand aus einer im 10. Jahrhundert errichtete Wasserburg, welche damals zum Schutze des Stutengartens (dem Gestüt, das Stuttgart seinen Namen gab und auch noch heute das Wappen der Stadt ziert) errichtet wurde. Allerdings gilt heute das neue Schloss als Wahrzeichen Stuttgarts. Herzog Carl Eugen von Württemberg lies es einst als letztes großes barockes Residenzschlossanlage erbauen. Heute beherbergt es Ministerien der baden-württembergischen Landesverwaltung und Repräsentationsräume.
Als wir wieder am Schloßplatz ankamen, schlenderten wir durch die 1912 im Jugendstil erbaute Markthalle, die bis heute als eine der schönsten Markthallen Deutschlands zählt. Bei dem Anblick all der Leckereien aus allen Teilen der Welt, bekamen wir allerdings ganz schön Hunger. Meine Freundin meinte einen Abstecher ins Heustiegviertel, wo es zahlreiche Restaurants und Bistros gibt, wäre jetzt ideal um unseren Hunger zu stillen. Gesagt getan und so ließen wir einen schönen Tag gemütlich ausklingen!
Am nächsten Tag hatte ich leider nicht so viel Glück mit dem Wetter, weshalb ich mir die Landesbibliothek und das Mercedes- und Porsche Museum vornahm. Hier hatte mir meine Freundin einen super Tipps gegeben, wie ich am schnellsten und ohne lästiges Bahn fahren an meine gewünschten Ziele komme. Gerade weil das Wetter heute wirklich schrecklich war, nutzte ich die Möglichkeit des Driveline Fahrservice in Stuttgart. Der Fahrer wartete vor meiner Haustüre zum vereinbarten Termin und chauffierte mich an meine gewünschten Sehenswürdigkeiten. Beeindruckt hat mich an der Bibliothek wirklich die Architektur, welche sonst absolut nicht interessant ist für mich.
Klar sollte auch sein, wer schon in der Automobilstadt nächtigt, der sollte auch die Zeit mitbringen und die beiden Hauptmuseen besichtigen. Ich war jedenfalls von beiden sehr beeindruckt und habe so manch neues über die beiden Autobauer Mercedes-Benz und Porsche gelernt.